1. Patienten- und Angehörigentag „Alkoholabhängigkeit“ am Klinikum Bad Hersfeld

Und Schiller sagte eingangs: „Alle epidemiologischen Untersuchungen belegen die Alkoholkrankheit in den westlichen Ländern als eine der häufigsten psychischen Störungen.“ Habe man früher die Ursache für Alkoholismus vor allem als Charakterschwäche gesehen oder Ursachen im sozialen Bereich dafür verantwortlich gemacht, so sei jetzt ein Umdenken festzustellen: Alkoholismus wird als eine behandlungsbedürftige Krankheit angesehen. „Das Verständnis für die Therapiemöglichkeiten bei Alkoholkrankheit ist deutlich gewachsen“, so Schiller.

„Alkoholkrank ist, wer sich durch Alkoholkonsum somatisch, psychisch und sozial schädigt“

So sieht Hilfe aus:
Wichtig bei Alkoholkranken ist eine Frühdiagnose, eine verständnisvolle, hilfsbereite aber kompromisslose konsequente ärztliche Haltung ist erforderlich, wobei die Angehörigen unbedingt mit einbezogen werden sollten. Es folgt eine Entgiftungsphase in drei Stufen, eine Entwöhnungsphase und die abschließende Nachsorge- und Rehabilitationsphase.

Dipl. Psychologe Stefan Trautes dazu: „Die Auswirkungen der psychischen Abhängigkeit bei Alkoholkranken sind dramatisch. Das ‘Suchtgedächtnis’ hat alles gespeichert, was mit dem Konsum von Alkohol zu tun hatte.“

Dipl. Sozialpädagogin Magdalena Hess referierte über die sozialdienstlichen Aspekte bei alkoholkranken Patienten und Fachkrankenschwester für Psychiatrie, Sibylle Borrmann informierte über die akute stationäre Behandlung von alkoholabhängigen Patienten aus pflegerischer Sicht.

Zu Fragen, Antworten und Diskussionen trafen sich nach den Referaten alle Beteiligten an einem „Runden Tisch“. Den Abschluss bildete ein gemeinsamer Rundgang über die Stationen und die Bewegungstherapie.

Auf dem Bild von links n. rechts:
Magdalene Hess, Stefan Trautes, Prof. Dr. Gerald Schiller, Nedjma Schäfer, Dagmar Röder-Schwarz, Sibylle Borrmann