Bypass ohne Brustbeineröffnung
Die Abteilung für Herzchirurgie des Herz- und Kreislauf-Zentrums in Rotenburg wendet jetzt ein neues Operationsverfahren für die Bypass-Versorgung an. Dabei werden die Herzoperationen ohne eine Öffnung des Brustbeins vorgenommen.
Der neue Chefarzt der Herzchirurgie am HKZ, Dr. Mahmoud Diab, hat seit seinem Amtsantritt im Juli bereits mehrere derartige Bypass-Operationen vorgenommen, und das ohne den Einsatz der Herz-Lungen-Maschine und bei kompletter arterieller Versorgung, wie er mitteilt. Nur ganz wenige Zentren in Europa verfügten über diese Expertise. Dr. Diab ist auf diese Art der minimalinvasiven Herzchirurgie spezialisiert.
„Die ganze Operation wird über einen nur sechs Zentimeter langen Schnitt unter der linken Brust am schlagenden Herzen durchgeführt“, erklärt der Herzchirurg und spricht vom Beginn einer neuen Ära in der Bypass-Chirurgie nicht nur für das Herz- und Kreislauf-Zentrum in Rotenburg und die nähere Umgebung. „Diese neue OP-Technik hat überregionale Bedeutung“, sagt Dr. Diab. In Fachkreisen werde diese hochanspruchsvolle Methode als „Multivessel-MIDCAB“ bezeichnet und werde nur in wenigen medizinischen Zentren vorgenommen.
Geeignet sei sie für alle Patienten mit einer operationsbedürftigen koronaren Herzerkrankung. Besonders profitierten Hochrisikopatienten mit vielen Begleiterkrankungen wie etwa herzkranke Diabetiker und ältere, gebrechliche Patienten, da die Methode körperlich sehr schonend sei und zudem eine langfristige Therapie der koronaren Herzkrankheit darstelle. „Die schnelle Genesung nach einem solchen Eingriff kommt auch jüngeren Patienten zu Gute, die beruflich schwere Arbeiten leisten müssen“, sagt Dr. Diab. (Quelle: HZ v. 10.08.2023_red/kai)