Das Herz schließt wieder
Die Mitralklappe ist eine Arat Ventil zwischen dem linken Vorhof und der linken Herzkammer. Wenn sie nicht mehr dicht schließt, staut sich Blut in die Lunge zurück: Luftnot und Leistungsschwäche sind die Folge. Bisher war zur Behandlung eine Herzoperation mit Öffnung des Brustkorbs erforderlich, um die defekte Herzklappe zu reparieren oder durch eine Prothese zu ersetzen.
Das Herz- und Kreislaufzentrum Rotenburg bietet jetzt auch an, die Undichtigkeit der Herzklappe durch einen schonenden Herzkatheter-Eingriff quasi "durchs Schlüsselloch" zu beheben. Für ältere Patienten oder solche mit zusätzlichen Erkrankungen sei das ein großer Fortschritt und eine Verringerung des Operationsrisikos. "Die Patienten profitieren nach dem Eingriff sofort von der Wiederherstellung der Pumfunktion des Herzens und erholen sich auch schneller als nach einer klassischen Herzoperation", heißt es in einer Mitteilung von Achim Wilutzky, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit beim HKZ.
Eine 82-jährige Patientin aus Bad Hersfeld war eine der ersten, die in Rotenburg mit diesem Verfahren versorgt wurde. Schon am Tag nach der Operation spürte sie die Besserung ihrer Herzleistung, konnte aufstehen und sich bewegen. Bereits nach drei weiteren Tagen dürfte die Patientin das Krankenhaus verlassen. Den mehrstündigen Eingriff führte das "Herzteam" im Hybrid-OP-Saal durch. Dort arbeiten Kardiologen, Herzchirurgen und Anästhesisten Hand in Hand mit Kardiotechnikern und Fachpflegekräften.
An einzelnen Herzzentren wurde das Verfahren schon erprobt und eingesetzt. Heute dürfte man von einer bewährten und sicheren Behandlung der Mitralinsuffizienz mit dem sogenannten MitraClip sprechen, heißt es weiter vonseiten des HKZ.(red/ank)