Das Rotenburger Arzt-Patienten-Seminar wird fortgesetzt!

Am kommenden Samstag, 25. März 2017, widmet man sich im HKZ der Frage "Vorhofflimmern - harmloses Herzstolpern oder eine Volkserkrankung?" Dabei trifft man sich erstmals am Vormittag. Von 9.30 bis 13.00 Uhr referieren drei Chefärzte und eine Oberärztin im Festsaal des Dr. Durstewitz-Hauses. Der Eintritt ist wie immer frei. Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Deutschen Herzstiftung ausgerichtet.

"Wir wollen mit unserem Arzt-Patienten-Seminar über den neuesten Stand der Medizin zum Vorhofflimmern informieren", so Chefarzt Dr. Stefan Steiner aus der Rhythmologie der Klinik für Kardiologie. "Dabei möchten wir uns aber auch nicht zuletzt bei Walter Bernhardt für sein jahrzehntelanges Engagement und seinen Einsatz für die Deutsche Herzstiftung und damit für Herzpatienten und Angehörige bedanken." Der agile Herr aus Altmorschen wird zu Beginn der Veranstaltung aus seinem Ehrenamt verabschiedet.

Neben den Vorträgen werden sich an Infoständen die Deutsche Herzstiftung, die Rotenburger Selbsthilfegruppen Herz und ICD sowie Defibrillator-Deutschland vorstellen. Das Deutsche Rote Kreuz bietet die Möglichkeit, Wiederbelebung zu üben. In der Ausstellung können Katheter, Schrittmacher und Instrumente der Kardiotechniker etc. in Augenschein und in die Hand genommen werden 

"Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und eine spannende, informative diskussionsfreudige Veranstaltung."

Informationen unter:
Sekretariat Klinik für Kardiologie, Carmen Griese
Tel. 06623 / 886010, kardiologie@hkz-rotenburg.de

Hintergrund Rhythmologie

"Vorhofflimmern - harmloses Herzstolpern oder eine Volkserkrankung?"

Seit dem 17. Jahrhundert kennt man aus Tierexperimenten Vorhofflimmern. Vor gut 100 Jahren wurde zum ersten Mal die Aufzeichnung eines EKG bei einem Menschen von Willem Einthoven in Leyden (Südholland) beschrieben. Mit dieser Ableitung der Herzströme war der Grundstein zum Verständnis für Herzrhythmusstörungen gelegt. 1969 gelang es schließlich, über Herzkatheter elektrische Signale direkt am Herzen abzuleiten, mit Perfektionierung dieser Technik wuchs das Verständnis über die Entstehung von Herzrhythmusstörungen. In den Achtziger-Jahren wurde schließlich begonnen, zur Behandlung von Rhythmusstörungen Gewebe im Herzen zu veröden (zu „abladieren“).

Heute leiden an Vorhofflimmern, der häufigsten Herzrhythmusstörung überhaupt, fast 1,8 Millionen Patienten in Deutschland, weltweit circa 30 Millionen! Die Häufigkeit nimmt mit steigendem Lebensalter zu, weswegen Vorhofflimmern nicht zuletzt angesichts der demographischen Entwicklung ein brennendes Thema darstellt. Früher oft als völlig harmlose Rhythmusstörung verniedlicht, wird es heute differenzierter betrachtet und intensiv wissenschaftlich erforscht, um die Diagnostik und Therapie zu optimieren.

Tückisch bei Vorhofflimmern ist vor allem die Tatsache, dass es vom Patienten unbemerkt bleibt, zugleich aber zu Komplikationen wie einem Schlaganfall führen kann. Je nach Art, Schweregrad und Ursache der Herzrhythmusstörung gibt es verschiedene Therapien: Medikamente, Schrittmacher, Operationen oder interventionelle Verfahren (Katheterablation).

Programm:
9.30 Uhr
Begrüßung ...
Chefarzt Prof. Dr. med. Ardawan Rastan, Herzchirurgie

... und Verabschiedung von Walter Bernhardt
Prof. Dr. med. Christian Vallbracht, Direktor a.D. der Kardiologie am HKZ
Martin Vestweber, Geschäftsführer der Deutschen Herzstiftung

10.00 Uhr
„Einführung zum Thema Vorhofflimmern“
Chefarzt Dr. med. Stefan Steiner, Rhythmologie 

10.10 Uhr
„Was ist überhaupt Vorhofflimmern?“
Oberärztin Stefanie Bergmann, Rhythmologie

10.30 Uhr
„Schlaganfall als Folge des Vorhofflimmerns“
Chefarzt Prof. Dr. med. Markus Horn, Klinik für Neurologie / Geriatrie

11.00 Uhr - Kaffeepause

11.45 Uhr
„Erkrankung der Mitralklappe als Ursache des Vorhofflimmerns“
Chefarzt Prof. Dr. Ardawan Rastan, Herzchirurgie

12.15 Uhr
„Behandlung von Vorhofflimmern mit Kathetertechniken“
Chefarzt Dr. med. Stefan Steiner, Rhythmologie

Abschluss-Diskussion und Ausklang