Herzschwäche: Selbsthilfe startet
Herzschwäche ist eine Volkskrankheit in Deutschland. Etwa drei bis vier Millionen Menschen leiden bundesweit an dieser kardiologischen Erkrankung. Die häufigsten Ursachen sind koronare Herzerkrankungen, wie ein durchgemachter Herzinfarkt. Auswirkungen haben zudem der Bluthochdruck und die Zuckerkrankheit. Wegen der immer älter werdenden Bevölkerung und der verbesserten medizinischen Versorgung sei zu erwarten, dass die Zahl der Betroffenen kontinuierlich ansteigen werde, berichtete Dr. Klaus Edel beim Vorstellen einer Selbsthilfegruppe Herzschwäche im Herz- und Kreislaufzentrum (HKZ) in Rotenburg.
Der Chefarzt Kardiologische Rehabilitation in der Rotenburger Klinik für Kardiologie hat diese Selbsthilfegruppe angeregt. Das Ziel sei es, dass sich Betroffene und ihre Angehörigen in Gesprächen und im Austausch über die Krankheit informieren, eigene Erfahrungen einbringen und Tipps erhalten, wie man mit der Beeinträchtigung Herzschwäche das Alltagsleben gestaltet. Die Selbsthilfegruppe soll am Mittwoch, 15. Januar, ab 17 Uhr im Konferenzraum an der Kugel im Eingangsbereich des HKZ in Rotenburg gegründet werden. Referent ist Winfried Klausnitzer aus Nürnberg, der schon Selbsthilfegruppen gegründet hat und aktuell Vorstand des Dachvereins Herzschwäche Franken ist. Unterstützt wird Dr. Klaus Edel bei den Vorbereitungen zur Gründung der Selbsthilfegruppe Herzschwäche in Rotenburg von Jörg Wahl aus Schenklengsfeld. Der 56-Jährige hatte bereits 1996 seinen ersten Herzinfarkt. 2012 wurde er in der Herzschwächeambulanz von Dr. Edel im HKZ aufgenommen und ist seit dieser Zeit als Patient regelmäßig in Rotenburg. Auch sein im Vorjahr verstorbener Vater war Patient in dieser Ambulanz, wo er sich gut aufgehoben fühlte. „Das trifft auch auf mich zu“, versicherte Wahl, der sich durch die Selbsthilfegruppe Unterstützung im Umgang mit der Krankheit verspricht. Viele Betroffene hätten eine stark eingeschränkte Lebensqualität und führten so ein Leben auf Sparflamme. Selbst geringe Alltagsbelastungen seien zu anstrengend und würden aus Furcht oder Verunsicherung gemieden. Um sie fit für den Alltag zu machen und ihnen Hilfe im Umgang mit der Krankheit anzubieten, solle die Selbsthilfegruppe gegründet werden. Alle Betroffenen und die Personen, die sich für das Thema Herzschwäche interessieren, seien zu dem Treffen am Mittwoch eingeladen. Wahl hoffe auf eine rege Beteiligung. Im Vorgriff der Gründung seien schon elf Monatstreffen angesetzt worden. Themenschwerpunkte sollen Herzschwäche, Hilfsmittel gegen Herzschwäche, Sport und Bewegung, Folgekrankheiten, Essen und Trinken, Reisetipps, Apotheke und Medikamente, Förderung der Krankenkassen und Untersuchungsberichte („was bedeuten die Angaben“) sein.
Kontakt: Chefarzt Dr. med. Klaus Edel, � 06623 88-6105
Telefax: 06623 88-6114, EMail:
kardiologie@hkz-rotenburg. de