Kindersprachscreening in Kitas
Chancen verbessern
Kindersprachscreening in Kitas – Ausbildung im Frühförderzentrum des Klinikums
Die Sprachexpertinnen im Frühförderzentrum (FFZ) des Klinikums, Viola Römhild und Annika Groh-Gollmer, haben jetzt 14 Erzieherinnen von Kindertagesstätten/Kindergärten aus dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg für das Programm „Sprechen ist die Basis der Verständigung“ fortgebildet und mit einem Zertifikat ausgezeichnet.
Die Fortbildung fand im Auftrag des Gesundheitsamtes und des Landes Hessen durch das hessische Kindervorsorgezentrum der Uni Frankfurt statt. Insgesamt führen 32 Erzieherinnen in 16 Kitas des Landkreises das Kindersprachscreening KiSS erfolgreich durch. Neu hinzugekommen sind Einrichtungen aus Bad Hersfeld, Bebra, Rotenburg, Friedewald, Hauneck und Philippsthal.
Frühe Sprachförderung
Die Ergebnisse der PISA-Studie und anderer Bildungsstudien haben zu der Forderung einer frühen institutionellen Bildung und Sprachförderung in den Kindertageseinrichtungen geführt, erläutert Werner Hampe, Leiter Unternehmenskommunikation beim Klinikum Hersfeld-Rotenburg. Das Kindersprachscreening (KiSS) des Hessischen Kindervorsorgezentrums (HKVZ) ist ein Verfahren, um Kinder im fünften Lebensjahr im Hinblick auf einen sprachpädagogischen Förderbedarf beziehungsweise einen Sprachtherapiebedarf zu untersuchen.
Als Voraussetzung für die Anwendung von KiSS benötigen die Fachkräfte aus den Einrichtungen ein Zertifikat des zuständigen Gesundheitsamtes. Mit KiSS wird der aktuelle Sprachstand auf allen sprachlichen Ebenen festgestellt und gleichzeitig der Status des Redeflusses, der Stimme und der Hörfähigkeit sowie der auditiven Wahrnehmungsfähigkeit abgefragt. Ziel ist die Erkennung von Kindern mit einem medizinischen Abklärungsbedarf, von Kindern mit sprachpädagogischen Förderbedarf und von Kindern mit unauffälliger Sprachentwicklung und altersentsprechenden sprachlichen Kompetenzen. Ein weiteres Ziel von KiSS ist es, die Bildungschancen aller Kinder zu verbessern, denn Sprache ist der Schlüssel für den späteren schulischen und beruflichen Erfolg.
KiSS soll die sprachlichen Kompetenzen und Kommunikationsfähigkeiten der Kinder möglichst ganzheitlich erfassen. Das standardisierte Verfahren soll dazu beitragen, Fehleinschätzungen zu vermeiden und unentdeckte Entwicklungsrückstände im Bereich Sprache aufzudecken. (red)
Hier finden Sie den Bericht in der Hersfelder Zeitung vom 11.10.2017