Klinikneubau liegt im Zeitplan

Bad Hersfeld – Die Bauarbeiten für den Erweiterungstrakt am Klinikum Bad Hersfeld verlaufen bislang reibungslos und liegen voll im Zeitplan. Das sagt Sascha Sandow, Kaufmännischer Direktor des Klinikums Hersfeld-Rotenburg, im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir sind hochzufrieden mit dem Baufortschritt des Erdbaus und der Baustellenlogistik sowie dem Verkehrskonzept während der Bauphase.“

Eine durch den vielen Regen verursachte Verzögerung der Bauarbeiten um etwa vier Wochen soll im weiteren Verlauf der Arbeiten kompensiert werden. Inzwischen sei auch die Vergabe des Hochbauauftrags an die Firma Leonard Weiß aus Göppingen erfolgt. „Der Hochbau soll unmittelbar nach dem Lullusfest beginnen“, kündigt Sascha Sandow an. Auch die befürchteten Proteste wegen des Baustellenverkehrs seien ausgeblieben. Die Anwohner würden regelmäßig an einem Runden Tisch über die nächsten Schritte informiert.

Bisher wurden rund 39 000 Kubikmeter Erde ausgehoben. Außerdem wurden 920 Kubikmeter Beton für die Stützpfähle auf dem abschüssigen Gelände eingebaut, was einer Gesamtlänge von 2100 Metern entspricht. Vor allem die Bohrungen stellten die Anwohner auf eine harte Probe. Der Lärm soll aber nur noch bis Ende August anhalten, teilt das Klinikum mit.

Bis Ende 2026 soll der Neubau fertiggestellt sein, im ersten Quartal 2027 soll dann der Umzug erfolgen.

Unterdessen hat sich auch die angespannte finanzielle Lage des kreiseigenen Klinik-Konzerns etwas verbessert, berichtet Geschäftsführer Rolf Weigel. Das liege unter anderem daran, dass das Klinikum ausstehende Zahlungen von den Krankenkassen erhalten habe: „Es gab zwischenzeitig sogar Monate, in denen wir keine finanzielle Unterstützung des Kreises brauchten.“ Diese Entwicklung bestätige auch die Erwartung, dass mit Inbetriebnahme des Neubaus die finanzielle „Nulllinie“ erreicht werde. Vor allem die derzeitige Arbeit an mehreren Standorten „frisst uns die Haare vom Kopf“, so Weigel. Allein die Zusammenlegung von HKZ und Klinikum soll jährlich 15 Millionen Euro einsparen.

 

Baggern und Bohren für die Gesundheit - Arbeiten am Erweiterungsbau des Klinikums liegen im Zeitplan

Auch weit nach 17 Uhr ist auf der Baustelle des Klinikums Bad Hersfeld am Seilerweg noch kein Feierabend in Sicht. Auf rasselnden Ketten pflügt ein Bagger durch die rote Erde. Nur die gewaltigen Rammen, die Tag für Tag dröhnend Betonpfähle in die Erde hämmern, stehen am späten Nachmittag still. Wo im Frühjahr noch die Autos der Klinik-Mitarbeiter parkten, haben sich inzwischen die Bagger tief in das Erdreich gegraben.

Der Erweiterungsbau Nord des Klinikums Hersfeld-Rotenburg am Seilerweg schreitet zügig voran und nimmt weiter Gestalt an. Mit einem Investitionsvolumen von gut 180 Millionen ist es eines der größten Klinikprojekte, das derzeit in Hessen umgesetzt wird. Der Neubau mit einer Nutzfläche von 35 000 Quadratmetern auf zehn Etagen soll das Klinikum Hersfeld-Rotenburg zu einem hochmodernen Gesundheitszentrum erweitern. Die schiere Dimension des Bauvorhabens ist atemberaubend: Sascha Sandow, der Kaufmännische Geschäftsführer des Klinikums, der für den Erweiterungsbau des Klinikums zuständig ist, nennt bei einem Baustellenrundgang mit unserer Zeitung beeindruckende Zahlen.

Bisher wurden etwa 8000 Kubikmeter Erde ausgehoben und abgefahren, 3000 Kubikmeter Aushubmaterial wurde aufbereitete und als Arbeitsebene für die gewaltigen Bohrgeräte wieder eingebaut. Zudem wurden 920 Kubikmeter Beton für die Bohrpfähle eingebracht, die nun das abfallende Gelände stützen und terrassieren. Insgesamt wurden so Stützwände mit einer Gesamtlänge von 2100 Metern errichtet.

Für die Bewehrungskörbe der Bohrpfähle wurden 60 Tonnen Betonstahl verbaut. Insgesamt werden 2550 Kubikmeter Beton und 150 Tonnen Betonstahl benötigt. Die Gesamtmenge des Bodenaushubs wurde mit 39 000 Kubikmetern ermittelt.

Trotz mancher Widerstände und Proteste im Vorfeld kann Sascha Sandow jetzt sagen: „Die Koordination der Bauarbeiten und die Umsetzung des Verkehrskonzepts während der Bauphase laufen reibungslos.“ Während sich noch die Bagger durch die Erde fressen, soll ab Mitte Oktober dann der Neubau in die Höhe wachsen. (Foto,Text:Kai Struthoff_HZv.17.8.24)

Hier finden Sie den Bericht aus der Hersfelder-Zeitung vom 17.08.2024