Thema schwaches Herz findet Anklang
Den Rahmen des von vielen Patienten, Angehörigen und Interessierten besuchten Veranstaltung bildete auch in diesem Jahr das Hotel am Kurpark. Die Begrüßungen des Klinikum-Geschäftsführers Martin Ködding, des ärztlichen Direktors Prof. Markus Horn und des Bürgermeisters Thomas Fehling hatten die rasante Entwicklung der Medizinstruktur und die Bedeutung einer Weiterentwicklung der medizinischen Angebote hin zum Klinikum Hersfeld-Rotenburg im Focus.
Die mittlerweile eingeführte Veranstaltung im Rahmen der Herzwochen, der Deutschen Herzstiftung war diesem Jahr dem Thema „Das schwache Herz“ gewidmet. Von vielen Fachleuten aus unterschiedlichem Blickwinkel beleuchtet war das Resümee -Herzschwäche ist viel häufiger als man üblicherweise denkt-. Es bestehen in der Bevölkerung oft nur vage Vorstellungen über die Beschwerden bei Herzschwäche“ sagt der Organisator der Veranstaltung und Chefarzt der Klinik für Kardiologie am Klinikum Dr. Reinhard Funck. „Vor allem wenn diese sich erfreulicherweise noch im Anfangsstadium befindet, kommen Laien kaum darauf, die Symptome wirklich ernst zu nehmen und ihren Hausarzt diesbezüglich zu konsultieren“. So Funck weiter. Die fachliche Ausgestaltung hatten neben Mitarbeitern aus dem Funck‘schen Team wie Dr. Uwe Timmann, Dr. Susanne Kölsch, Lena-Maria Müller auch Prof. Ardawan Rastan und Prof. Ulrich Wagner aus dem Herz-Kreislauf-Zentrum Rotenburg übernommen.
Das diesjährige Patientenseminar wurde wieder in Kooperation mit der Deutschen Herzstiftung, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Bad Hersfelder Verein für Sport und Gesundheit (BVSG), einigen Selbsthilfegruppen sowie dem Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Hersfeld-Rotenburg durchgeführt.
Hintergrund
Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist eine schwerwiegende Krankheit, die im fortgeschrittenen Stadium zu erheblichen Beschwerden führt, den Alltag stark beeinträchtigt und das Leben bedroht. Gleichzeitig werden entsprechende Beschwerden oft anderen Organen, einer länger dauernden Erkältung oder besonderen Lebensumständen oder schlicht Trainingsmangel zugeschrieben. Dies mag vor allem daran liegen, dass so verschiedene Symptome wie Luftnot unter Belastung, Beinkrafterschöpfung, Leistungsmangel, Konzentrations- und zugleich Schlafstörungen genauso wie geschwollene Beine und nächtlicher Harndrang Ausdruck einer Herzschwäche sein können. Dabei muss die Ursache der Herzschwäche keineswegs immer in einer eingeschränkten Pumpfunktion des Herzens liegen.
In Deutschland wird die Zahl der Menschen mit Herzschwäche auf zwei bis drei Millionen geschätzt. 2010 wurden deshalb fast 400.000 Betroffene in ein Krankenhaus eingeliefert; fast 50.000 starben an der Herzinsuffizienz. Mangelnde Aufmerksamkeit für die Symptome der chronischen Herzschwäche ist einer der Gründe für die hohe Sterblichkeit bei dieser Erkrankung. Viele Patienten neigen dazu, krankheitstypische Anzeichen wie Atemnot, Leistungsabfall und geschwollene Beine mit Knöchelödemen (Wassereinlagerungen) nicht wahrzunehmen oder resigniert auf das Alter zu schieben. Vielen sind zudem die Ursachen einer Herzschwäche nicht bekannt, z. B.: Koronare Herzkrankheit, Bluthochdruck, Klappenerkrankungen, Herzentzündung.
Je früher eine Herzschwäche erkannt und die Ursachen konsequent behandelt werden, desto größer sind die Chancen, sie wirksam zu bekämpfen. Hier besteht dringlicher Aufklärungsbedarf.
Hier finden Sie den Bericht in Osthessen-News vom 06.12.2017