Warum ich Krankenpfleger werden wollte
Ein Schiff voller Matrosen hat den sicheren Hafen erreicht – für die Verabschiedung der 25 frisch examinierten Gesundheits- und Krankenpfleger*innen sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen hatte Schulleiterin Maike Henning sich an den Worten der Geschäftsführer des Klinikums Hersfeld-Rotenburg orientiert.
Und nicht nur Maike Henning, sondern auch ihre Kolleg*innen vom Institut für Gesundheitsberufe des Klinikums waren mehr als erleichtert, einem jungen Mann und 24 jungen Frauen zu ihrer bestandenen Ausbildung zu gratulieren. „Genauso wie das Schiff Klinikum gerade einen Sturm durchschifft, haben auch wir so manch wilde Gewässer heil überstanden. Vor allem kurz vor unserem Zielhafen hat das Sturmtief Corona uns noch einmal ziemlich ins Schwitzen gebracht“, betont Henning und spricht damit nicht nur den Unterrichtsausfall der Schüler*innen an, sondern auch die neuen Rahmenbedingungen, denen sie und ihre Kolleg*innen sich nun stellen müssen.
Frances Pomorin, die sich natürlich über ihren Abschluss als examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin freut, blickt aber auch mit einem weinenden Auge auf den Abschied und die vergangenen drei Jahre zurück. „So oft wurden wir gefragt“, erinnert sich die 28-Jährige, „warum wir diese Ausbildung machen wollen. Dabei wussten wir das damals eigentlich noch gar nicht so genau wie heute. Nach den Erfahrungen der letzten drei Jahre wissen wir, dass wir Menschen begleiten wollen – während der Freude einer Geburt oder den letzten Tagen eines Palliativpatienten. Wir wollen für Angehörige da sein, sie unterstützen. Und letztendlich wollen wir auch etwas bewegen und einen Wandel anstoßen in einem Beruf, der in unserer Gesellschaft nicht den Stellenwert hat, den er eigentlich haben sollte. Wir wollen einen Unterschied ausmachen.“
Auch Geschäftsführer Rolf Weigel und Pflegedirektor Michael Gottbehüt bekräftigten die frisch examinierten Pfleger*innen in der Wahl ihres Berufes und drückten ihre Glückwünsche aus.
Henning, die selbst eine der beiden Abschlussklassen als Klassenlehrerin begleitet hat, weiß nur zu gut, dass so manch einer auf der Reise auch mal an seine Grenzen geraten sei. „Manche Passagen waren für uns nur als Team zu meistern, wo der eine mal für den anderen das Steuer und wieder andere die Speiseversorgung der ganzen Crew übernommen haben. Als Kapitän kann ich aber sagen, dass ich mehr als stolz auf jeden einzelnen von euch bin“, betont die Hersfelderin. Für sie und ihre Kolleg*innen heißt es nun, die Reling zu putzen, Segel zu setzen und mit einer neuen Crew auf eine ähnliche Reise zu gehen.
Wir gratulieren herzlich: Maria Amelang, Caroline Biehl, Joana Engelhardt, Johanna Fast, Franziska Karabatsch, Ilyas Nazir Khan, Pauline Kraushaar, Sara Nikolova, Jasmin Pfeffer, Francis Pomorin, Celina Rebell, Jasmin Rübsam, Liudmyla Sirobaba, Daniella Tafirenyika, Kim Weber, Sophia Wehner, Selina Holstein, Ann-Kathrin Krug, Linda Petri, Alina Rau, Lisa Schachtmann, Damaris Schaum, Anna Sophie Schulz, Celine Wohlmuth, Luisa Zeuch
Das IfG in Bad Hersfeld
Jedes Jahr absolvieren im Schnitt 30 junge Menschen die Ausbildung im Institut für Gesundheitsberufe des Klinikum Hersfeld-Rotenburg. Neben der Ausbildung zur Pflegefachfrau/ dem Pflegefachmann bietet das Klinikum entsprechende Kurse für Diätetik, dualer Studiengang Pflegewissenschaften in Kooperation mit der Fernhochschule Hamburg und Hebammenkunde in Kooperation mit der Hochschule Fulda an. Den Praxisanteil durchlaufen die Auszubildenden zu einem Großteil in den Häusern des Klinikkonzerns, können sich jedoch auch eigens Praktikumsstellen suchen.