Schmerzen auf Schritt und Tritt-Brauche ich wirklich ein Kunstgelenk?

Beschreibung

Die Orthopädie Bad Hersfeld, akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Gießen, ist auf Erkrankungen und Verletzungsfolgen am Bewegungsapparat spezialisiert. Seit über 20 Jahren oberhalb des Bad Hersfelder Kurparks in einem hotelähnlichen Klinikgebäude angesiedelt werden über 950 Kunstgelenke jährlich an Knie, Hüfte, Schulter, Sprunggelenk, Ellenbogen und Fingern eingesetzt.
Immer wieder geht es durch Presse, Funk und Fernsehen: „In Deutschland wird zuviel operiert“ sagen die Krankenkassen. Ärzte und Krankenhäuser geraten in den Verdacht, Patienten um des Profits willen unnötig viele Prothesen zu empfehlen und dann auch zu implantieren.
Derartige Berichte führen verständlicherweise dazu, dass viele Menschen mit Schmerzen an Hüfte oder Knie fürchten, vorzeitig ihr eigenes Gelenk aufzugeben. In der Orthopädie Bad Hersfeld war es von Anbeginn an selbstverständlich, den Patienten zu beraten als wäre er ein Familienmitglied.

„Ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk ist schnell eingesetzt, war aber die Voruntersuchung nicht sorgfältig und die Beschwerden kamen z. B. vom Rücken, wird der Patient nicht zufrieden sein und uns nicht weiter empfehlen“ erläutert Dr. Markus Mende, der Ltd. Oberarzt der Klinik. Das ist langfristig weder für den Patienten noch für die operierende Einrichtung vorteilhaft.
Für die Ärzte der Orthopädie Bad Hersfeld besteht eine gewissenhafte Prüfung der Notwendigkeit des Gelenkersatzes aus folgenden Punkten:

  • Sind die geklagten Beschwerden eindeutig den Veränderungen im betreffenden Gelenk zuzuordnen oder kommen andere Ursachen in Betracht, wie z. B. Abnutzung an der Wirbelsäule, Durchblutungs- oder Nervenfunktionsstörungen?
  • Sind Schmerzen und Funktionseinschränkungen so ausgeprägt, dass sie den Ersatz des eigenen Gelenkes rechtfertigen?
  • Sind die konservativen Möglichkeiten wie Physiotherapie und Schuhzurichtungen ausgeschöpft oder gibt es gelenkerhaltende Operationsmöglichkeiten?
  • Überwiegt der voraussichtliche Gewinn an Lebensqualität durch die Prothese die mit dem Eingriff verbundenen Risiken?
  • Sind die Erwartungen des Patienten an das Operationsergebnis realistisch und wird sein Verhalten voraussichtlich eine möglichst lange Haltbarkeit des Implantates fördern?
  • Würde ich mich selbst oder meine Eltern/Kinder im vorliegenden Fall ebenfalls der Operation unterziehen?

„Es ist immer ein Mosaik aus Beschwerdeschilderung, Untersuchungsbefunden und Bildgebung, das einen stimmigen Gesamteindruck ergeben muss“ so Dr. Mende weiter. Denn nur ein Röntgenbild mit starkem Verschleiß begründe keineswegs eine solche Operation, denn mancher Patient hat trotzdem wenige Beschwerden und die Lebensqualität ist gut. Andererseits sind Schmerzen ohne dazu passende klinische und röntgenologische Befunde auch kein Grund für den Gelenkersatz. Hier muss nach anderen Ursachen gefahndet und diese wenn möglich beseitigt werden.
Viele Patienten seien froh, wenn Ihnen noch nicht zum Kunstgelenk geraten werden musste – und kommen dann, wenn es an der Zeit ist, vertrauensvoll wieder in die Klinik.

Referenten
Chefarzt Dr. Philipp Dworschak
Dr. Markus Mende, Ltd. Oberarzt
Orthopädie Bad Hersfeld

Ort
Foyer Orthopädie

Termin

Mittwoch, 18. September 18:00 Uhr

Adresse

Orthopädie
Am Hopfengarten 16
36251 Bad Hersfeld

ACHTUNG

Einladung für werdende Eltern, Termine 2024

Vortragsveranstaltungen Juli-Dezember 2024

Neben zahlreichen Veranstaltungen für unsere Patienten und Interessierten führen wir als Akademisches Lehrkrankenhaus regelmäßig medizinische Fortbildungen für niedergelassene Ärzte und PJler durch. Ebenso laden unserer Chefärzte zu Fachkolloquien ein.

 


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